Entstehungsgeschichte

Während einer Afrikareise lernten mein Mann, Martin Varchmin, und ich die schlechten Bildungschancen der Kinder in einem Entwicklungsland wie Tansania kennen. Auf Vermittlung einer deutschen Pastorin, die seinerzeit im Norden Tansanias arbeitete, begannen wir im Jahr 2010 mit der Unterstützung von 20 Schülern, die nicht in der Lage waren, ihre Schulgebühren zu bezahlen. Wir hatten vor, diese Hilfe auszuweiten, sobald wir uns persönlich davon überzeugt hatten, dass sie sinnvoll ist und auch die wirklich  Bedürftigen erreicht. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen, denn mein Mann starb noch im gleichen Jahr.

Der Wunsch, unser gemeinsames Anliegen weiter zu verfolgen, veranlasste mich im Januar 2012 erneut nach Tansania zu reisen. Ich habe die geförderten Schüler in ihren Schulen besucht und ihre Familien zu Hause. Dabei konnte ich feststellen, wie dringend die Hilfe benötigt wurde und dass der Bedarf noch weitaus  größer ist. So sind auch während meines Besuches wieder viele Kinder hinzugekommen, die Unterstützung dringend benötigen.

Herrn Elias Japhet Laizer, der bisher in unserem Auftrage die Schüler betreut und das Geld an die Schulen überwiesen hatte, lernte ich als sehr engagierten und absolut vertrauenswürdigen Menschen kennen. Er ist Leiter des Pambazuko Kinderhauses in Mto wa Mbu. Zusammen mit seiner Frau Tabea hat er 16 Waisenkinder aufgenommen und ihnen ein liebevolles Zuhause gegeben. Herr Laizer hat sich ganz in den Dienst sozialer Anliegen gestellt und wird sich auch weiterhin für die Schüler engagieren.

Wichtig bei dieser Art der Hilfe ist ihre Verlässlichkeit, denn würde sie versiegen, müssten die Schüler die Schule verlassen und alles wäre umsonst gewesen. So reifte mein Entschluss, eine Stiftung  zu errichten, um auf diese Weise die Hilfe verlässlich und nachhaltig zu machen. Die geförderten Schüler sollen sicher sein, dass sie die Schule beenden können.

Inzwischen sind die Schulgebühren an den öffentlichen Schulen Tansanias weitgehend abgeschafft worden, so dass sich die Stiftung fast ausschließlich auf die Vergabe von zinslosen Darlehen für die Finanzierung von Berufsausbildung oder Studium konzentrieren kann. Diese Darlehen müssen nach Abschluss der Ausbildung und Aufnahme einer bezahlten Arbeit in Raten zurückgezahlt werden. Das ermöglicht weiteren jungen Menschen eine Berufsausbildung bzw. ein Studium. Die Kosten dafür sind wesentlich höher als die für Schulgebühren. Darum hofft die Stiftung weiterhin auf die Unterstützung von Spendern.

Juliane Varchmin